Freitag, 20. Dezember 2013

Wild Wild West

Breite fast menschenleere Straßen. Ein paar Leute schweben seelenruhig vorbei. Ein Strohballen bahnt sich rollend seinen Weg. Ein Zahnstocher im Mundwinkel. In der Hand ein lokal gebrautes Maisbier. Ich starre vor mir her. Beobachte die Menschen. Das ist Kasese. Der wilde Westen Ugandas.


Irgendwo in Kasese

Irgendwo bei Kasese

Wild Wild West


 
Ps: Der eigentliche Reisegrund war nicht etwa ein Maisbier zu trinken, sondern ich war dort mit ein paar Kollegen von meiner Arbeit. CREEC ist Berater und Ausführer von zwei Wasserkraftanlagen in der Umgebung von Kasese. Meine Aufgabe war es zunächst nur die Projekte kennen zu lernen und meinen Senf dazuzugeben, da ich ja schon ein bisschen Erfahrung auf dem Gebiet hab. Praktischerweise war eine der Anlagen exakt die gleiche Bauart, welche ich auch in Kamerun angewandt habe. Es war gut zu sehen, dass überall die gleichen Probleme herrschen bei der Umsetzung solcher Projekte und ich mich anscheinend nicht ganz dumm in Kamerun angestellt habe. So brauchte CREEC fast 4 Jahre um die Anlage (3-5kW)umzusetzen und es gibt nachwievor Probleme mit der Spannungsregelung und natürlich wie so oft in den Projekten – Wartungsarbeiten. Die Anlage läuft nun seit 4 Monaten und wurde nicht einmal gewartet, obwohl dies essentiell ist. Die Lager wurden nicht geschmiert, die Becken nicht gereinigt und so weiter. Da konnte ich mich ganz gut mit einbringen und mein deutscher Senf hat hoffentlich ein wenig geholfen. Eigentlich wollten wir ein paar Messungen an der Anlage machen, aber das hatte sich verzögert da wir wie gesagt erstmal zeigen mussten wie man die Anlage wartet. Begleitet wurde ich von meiner Chefin Suzan und Teddy (arbeitet hauptsächlich an Wasserkraftprojekten für CREEC) und von Fabian (Freiwilliger bei CREEC, auch von artefact/solivol). Entlohnt wurden wir mit lecker Reis, Matoke (Bananenbrei), Erdnussoße, einer Soda und einer landschafltich schönen Kulisse. Denn die Anlage befindet sich in mitten der Rwenzori Mountains. Wenn Fabian und ich Glück haben können wir mal mit auf eine Bergbesteigung,  um zu sehen welche Art von Energieversorgung sich für die dort befindlichen Camp-Hütten eignet. Die andere Wasserkraftanlage , welche wir am nächsten Tag besuchten, war schon eine Nummer größer – 100kW. Diese sollte eigentlich nun fertig gestellt werden, aber das hatte sich leicht verzögert. Das anschließende Meeting war sehr ermüdend. Es wurde viel um den heißen Brei geredet und so weiter…Alles in allem war es aber ein super Ausflug. Endlich mal raus aus dem hektischen Kampala. Ein bisschen Natur genießen. Auf dem Weg habe ich paar Affen und Antilopen sichten können. 6-8h  Fahrt waren zwar schon ziemlich anstrengend aber
ich werde wohl wieder dahin fahren…in den wilden Westen Ugandas.

Wasserkraftanlage Nr. 1

Wasserkraftanlage Nr. 2

Rwenzori Mountains

Rwenzori Mountains

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